Update Deutschland-Monitor 2024/2: Hoffnung auf Erholung – Industrie bleibt Sorgenkind
Analyse der Abteilung Wirtschaftspolitik
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Hoffnung auf Erholung – Industrie bleibt Sorgenkind
Die deutsche Wirtschaft steckt wider Erwarten am Ende des ersten Quartals 2024 immer noch in der Rezession fest. Als exportorientierte Wirtschaft mit Fokus auf Investitions- und langlebige Konsumgüter war Deutschland den externen Schocks der vergangenen Jahre besonders stark ausgesetzt. Deren Nachwirkungen sowie strukturelle Probleme wie niedrige Investitionsquoten, ein allgemeiner Fachkräftemangel und im internationalen Vergleich hohe Energiepreise dürften auch in Zukunft dämpfend auf die industrielle Entwicklung einwirken.
Ein Lichtblick ist laut IWF, dass die Industrieproduktion zwar in absoluten Zahlen zurückgegangen, die Bruttowertschöpfung jedoch gestiegen ist, was auf einen Anstieg von Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz hinweist.
Industrieproduktion in Deutschland vs. der Welt
Ohne Baugewerbe, Index 2015 = 100
Fazit
Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in die Gänge. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass auch heuer keine signifikante Erholung eintritt und die Phase der Stagnation anhält. Daher sind für Österreich derzeit keine Wachstumsimpulse aus Deutschland zu erwarten. Neben der schwachen Konjunktur lasten auch strukturelle Probleme auf den Schultern unseres wichtigsten Handelspartners: Geopolitische Unsicherheiten, ein demografisch bedingt immer stärker werdender Arbeitskräftemangel und eine ausgeprägte Investitionslücke wirken langfristig dämpfend auf das Wachstum.
Der IWF empfiehlt strukturelle Reformen, auf dem Arbeitsmarkt genauso wie zum Bürokratieabbau. Zudem sollen überfällige öffentliche Investitionen nachgeholt und damit das Wachstum angekurbelt und die Produktivität gestärkt werden.